Bewerbungen für das neue Schuljahr
Wir haben nicht schlecht gestaunt, als wir die Bewerberliste der derzeitigen Vorschüler*innen in den Händen hielten. So viele Familien, die ihre Kinder gerne in unsere Obhut geben möchten! Im Laufe der Weihnachtsferien rieselten dann nach und nach die Motivationsschreiben bei uns ins Mailfach. So viele Kraft spendende, wohlwollende Worte über unseren Lernraum sowie liebevolle und interessante Beschreibungen der Kinder, erfreuten uns sehr.
Leider wussten wir mit Blick auf die abgehenden Viertklässler*innen, dass wir nicht jede und jeden aufnehmen können. Am 10. Januar trafen wir uns daher unter anderem, um eine Auswahl zu treffen, zum Pädagogischen Tag. Außerdem werden zum zweiten Mal Erstklässler*innen in alle drei Gruppen eingeschult. Es fand daher auch eine Verteilung der Ausgewählten auf die Lerngruppen statt.
In diesen Tagen bekommen alle Kinder, die wir im ersten Auswahlverfahren gewählt haben, eine Einladung zu den „Guckertagen“. Diese finden von Februar bis März statt. Darin wird auch stehen, in welcher Gruppe zunächst hospitiert wird. Die Übrigen Kinder, welche keine Einladung bekamen, landen auf der Warteliste.
Aufgrund der hohen Anzahl von Bewerbungen aus den eigenen Einrichtungen, werden alle drei Gruppen ein bis zwei Kinder mehr als üblich aufnehmen. Das heißt, in allen Gruppen steigt die Gesamtzahl der Lernenden ein wenig.
Seit Oktober existiert an unserer Schule die AG Vielfalt, ein Festangebot für 10 Kinder unter dem Motto: Alle sind anders! Unter feinfühliger und authentischer Anleitung von Anke Dübler, selbst sehbehindert, spüren die Kinder dem Leben mit Einschränkung oder, je nach Perspektive, dem Leben mit Besonderheit nach. Wie wach werden die anderen Sinne, wenn ein Hauptsinn "aus dem Spiel" genommen wird? Wie fühlt sich das Leben an, wenn man viel mehr tatstet, viel mehr horcht, viel mehr spürt als im üblichen Alltagstrubel? Wie gelingen die Plätzchen, wenn man blind bäckt?
Diesen und weiteren Fragen gingen die AG-Kinder auf kreativen, spielerischen und ganz praktischen Wegen nach. Der Besuch des Horts der Regenbogenschule, der Förderschule GB in Salzwedel, hätte das Programm abgerundet, musste wegen der Corona-Bestimmungen aber leider ausfallen.
Im Februar beginnt ein neuer Festangebotszyklus, so dass 10 neue Kinder die Gelegenheit auf Teilnahme an der AG Vielfalt haben werden. Und im Frühling gibt es dann womöglich auch eine neue Chance auf den Hort-Besuch in Salzwedel.
Dieses Projekt wird freundlicherweise finanziell gefördert im Rahmen des Programms "Menschen stärken Menschen - Chancenpatenschaften auf Augenhöhe" über die Stiftung Bildung.
Henning
Anfang Dezember wurde im Rahmen von Bund-Länder-Beratungen eine deutschlandweite Maskenpflicht in Schulen für alle Klassenstufen beschlossen. In unserem Bundesland hieß es somit erstmals auch für Grundschulkinder: Maske auf im Unterricht! Bis dahin beschränkte sich die Maskenpflicht auf Flure und Treppen, nicht jedoch auf die Unterrichtsräume an sich.
Not macht ja bekanntlich erfinderisch. Die Weihnachstferien waren ja schon fast in Reichweite, und so verlegten wir kurzerhand weite Teile des verbleibenden Programms nach draußen. Jedes Kind sollte wählen können zwischen dem Lernen im Gebäude, im Warmen, dann aber mit Maske, und dem maskenfreien Lernen an der frischen Luft.
Viele Kinder freuten sich über das Lernen im Freien, auf "Schule mal anders". Manche sprachen mit leuchtenden Augen von "Schule wie im Pfadfinderlager". Ein Hauch von Abenteuer wehte über der Szenerie. Aber auch eine gute Portion Durcheinander, insbesondere an den ersten Tagen. Am Dienstag in der ersten Lernzeit saßen etwa 15 Kinder mit ihren Lern- und Arbeitsheften ums Lagerfeuer herum und arbeiteten darin. Ein toller Anblick, den wir leider nicht fotografierten, da wir Pädagogen an unserem ersten Freilufttag so weit noch gar nicht dachten. Am zweiten Tag hob der erste Schnee die Stimmung in luftige Höhen. Binnen kurzer Zeit war die dünne Schneelage des gesamten Schulgeländes aufgerollt in verschiedene Schneekugeln, die nachher kreative Schneemenschen hergaben. WIe großartig, den ersten Schnee nicht nur durch die Fensterscheiben betrachten zu müssen . . . Im weiteren Verlauf der Tage wurden beispielsweise Meisenkringel und Adventssterne hergestellt. Eine Lese-Rallye mit Purzelwörtern fand statt. Beim Seilspringen wurde das kleine 1x1 gehüpft. Der Schulhof bzw. diverse Objekte wurden vermessen. Am Freitag dann konnte die erste Hälfte der Schülerschaft ihre Kerzen ziehen. Ein großes Dankeschön an Anja und Martin, die diese Möglichkeit wiederholt nach Depekolk bringen!
Das Lagerfeuer forderte auch immer wieder Aufmerksamkeit: Holz musste beschafft, gesägt oder gespalten, trocken gelagert und regelmäßig nachgelegt werden. Das verantwortungsbewusste Hüten des Feuers, aber auch das generell umsichtige Verhalten am Feuer waren immer wieder Thema. Ein zum Trocknen und Anwärmen in Feuernähe gelegter Kinderhandschuh begann angesichts der Hitze zu schmelzen. "Aus Schaden wird man klug", weiß der Volksmund.
Die niedrigen Temperaturen machten einigen durchaus zu schaffen. Interessanterweise beklagten sich vor allem diejenigen über die Kälte, die ohne Mütze, Handschuh und Schal, mit offener Jacke, vereinzelt sogar ohne Jacke unterwegs waren. Mir schien, eines der vorrangigsten Lernziele dieser Tage ist das "Für-sich-sorgen-können": Wie muss ich mich kleiden und wie mich verhalten, damit ich gut über den Vormittag komme? Damit ich Spaß habe und nicht nach einer Weile ein Häufchen Elend abgebe? Vorausschauende Selbstfürsorge ist wahrlich Lernen fürs Leben!
Wie angekündigt gab es immer auch die Möglichkeit, sich mit Maske ins Schulgebäude zurückzuziehen und dort die Lernzeit zu verbringen bzw. dortige Angebote wahrzunehmen.
Trotz gelegentlichen Durcheinanders, trotz manchen Frierens, trotz deutlich veränderter Lernakzente schauen wir alles in allem auf ereignisreiche und gelungene "Frischluft-Wochen" zurück.
Henning
Die "Inzidenzen" befinden sich seit Wochen im stabilen Sinkflug. Die Vorschriften lockern sich, Restriktionen werden aufgehoben. Wir haben endlich wieder Spielräume und Freiheiten über den normalen Unterrichtsbetrieb hinaus. Davon machen wir in den letzten Wochen des Schuljahres noch reichlich gebrauch: Schulolympiadetage, Piratenwoche, viertägige Abschlusstour der Viertklässler mit Rädern durch die Altmark, Schwimmunterricht im Freibad . . . Selbst ein Puppentheater kommt kurz vor den Ferien noch zu Besuch. Wir freuen uns riesig über die ganzen Aktivitäten und Besonderheiten, auf die wir so lange verzichten mussten. Und anschließend freuen wir uns auf erholsame Sommerferien!
Henning
Die Quarantäne-Zeit ist vorüber. Es hat erfreulicherweise keine weiteren Ansteckungen gegeben. Seit dem 21. April läuft also wieder Präsenzbetrieb in Depekolk.
Da mittlerweile die Durchführung von Corona-Schnelltests an zwei Tagen pro Woche Voraussetzung für die Teilnahme am Unterricht ist, machen so einige Eltern von der Aufhebung der Präsenzpflicht Gebrauch. Die Lerngruppen haben sich dadurch fast halbiert.
Seit Inkrafttreten der vom Bundestag beschlossenen "Notbremse" hängt der Schulbetrieb in unserem Landkreis am seidenen Faden, da die hiesige Inzidenz zur Zeit rund um den nun entscheidenden 165er-Wert pendelt. Es ist nicht abzusehen, wie viele Unterrichtstage wir vor den Pfingstferien noch haben werden. Wir hoffen, dass die nun anstehenden beiden Verkehrsprojektwochen (inklusive Radfahrprüfung für 3.- & 4.-Klässler) nicht allzu arg beeinträchtigt werden.
Henning