Permakultur in der FSA
Der Schulgarten ist als Permakulturprojekt entstanden und seitdem fester Bestandteil der Schule in Depekolk. Im Rahmen eines Angebots haben die Schülerinnen und Schüler einmal in der Woche die Möglichkeit, im Schulgarten zu beobachten, zu gestalten und zu lernen. Seit dem Sommer 2009 haben wir mit dem Garten ein Stück Land wiederbelebt, das nun mit seinem Reichtum an Pflanzen und fruchtbarem Boden, lauschigen Ecken und leckeren Obstbäumen die Kinder dazu einlädt, am Rhythmus der Natur teilzunehmen und den Kreislauf von Wachsen und Vergehen zu erfahren. Viele Kinder kommen gerne und regelmäßig zum Gartenangebot.
Was pflanzt man wann und wohin mit wem?
Die Kinder lernen vieles im Gartenprojekt: Angefangen beim Bestellen der Beete im Frühling, dem Säen und Pflegen der jungen Pflanzen bis hin zur Ernte im Herbst gibt es viel zu entdecken. Im Herbst feiern wir Erntedank mit den Früchten, die uns die Natur gegeben hat. Halloweenkürbisse werden zu Geistern geschnitzt und das Kürbisfleisch in der Schulküche verarbeitet. Später im Jahr wird weiterverarbeitet, z.B. Apfelringe getrocknet und Walnüsse geknackt. In jeder Jahreszeit gibt es etwas zu tun, Kräuter werden zu Kräutertees und wir machen auch mal Meisenknödel und hängen sie auf. Oder schneiden Weiden, um daraus Rankhilfen für die Kapuzinerkresse zu bauen.
Um mehr über die Pflanzen zu lernen, die in unserem Garten wachsen, erstellen wir Pflanzensteckbriefe.
Wir sind sehr stolz, dass unser Garten die Auszeichnung für ökologisches Gärtnern von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt e. V. verliehen bekommen hat!
Hier der Pressetext:
Die Freie Schule Altmark nimmt mit ihrem Schulgarten an der Aktion „Natur im Garten“ teil. Depekolk. „Schulgarten“ steht auf einem grünen Holzschild geschrieben. Ein paar Schritte vom Schulhaus entfernt befindet sich das blühende Kleinod der reformpädagogischen Grundschule. Damit beteiligt sich die Schule unter Leitung der Lehrkraft Melanie Neu an der Initiative „Natur im Garten“ (NiG) der Gartenakademie Sachsen Anhalt e.V. Nun wurde der Schulgarten von einer Gartenberaterin NiG besucht und zertifiziert. Im April diesen Jahres hatte sich die Initiatorin Melanie Neu bei der Gartenakademie in Gardelegen auf Gut Zichtau beworben. Die Akademie fördert die Anlage von ökologisch wertvollen Gärten und hat 2013 die Initiative „Natur im Garten“ auch für Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen. „Diese Aktion stammt aus Niederösterreich und wird von der Gartenakademie nun auch in unserem Bundesland umgesetzt“, so Sybille Meyer, Gartenbau-Ingenieurin und Gartenberaterin der Akademie. „Dabei geht es um das naturgemäße Gärtnern und die Förderung einer vielfältigen und regionaltypischen Tier- und Pflanzenwelt mit umweltschonenden Anbaumethoden.“
Garten macht Schule
„Ein Garten kann viele Schulfächer ergänzen“, erklärt Meyer. Dieser Lernansatz wird an der Grundschule in Depekolk ernst genommen: Der Schulgarten hat sich fest im Lehrplan etabliert und dient zum anschaulichen Vermitteln des Unterrichtstoffs. Ein selbst gebautes „Insektenhotel“ half den Kindern beispielsweise dabei, die Lebensweise von Bienen besser nachvollziehen zu können. Depekolker waren die Ersten Die seit 2013 vergebene Auszeichnung weckte bereits großes Interesse. Derzeit zeigen über 110 Garteneigentümer in Sachsen-Anhalt, an deren Gartenzaun die „Natur im Garten-Plakette“ angebracht ist, dass sie ihren Garten ökologisch bewirtschaften. Ziel ist es, nicht nur Gartenfreunde, sondern auch Schulen und Kindergärten zu motivieren, einen eigenen Garten anzulegen oder bereits bestehende Grünflächen weiterzuentwickeln.
„Die Freie Schule in Depekolk nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Sie ist die erste Schule in der Altmark, die mit einem eigenen Schulgarten diese Zertifizierung erhalten hat.“, so Gartenberaterin Meyer.
Projekt zieht Kreise
In Depekolk habe der Garten bereits zur Schulgründung vor 21 Jahren „als Versuch im Kleinen“ begonnen, berichtet Melanie Neu. Vor zwei Jahren kam dann das Ernährungsprojekt „Kreise ziehen“ hinzu. Hierbei geht es um den eigenen Anbau von Obst und Gemüse, dass in der hauseigenen Küche gartenfrisch für das Mittagessen verwendet wird. Durch die Förderung der Heidehofstiftung in Höhe von 6000 Euro konnte zur Projektunterstützung ein junger Mann für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) und eine Honorarkraft für die wöchentlichen Schulstunden mit den Grundschülern finanziert werden. „Die Kinder freuen sich außerdem über das neue Dörrgerät für unser Obst und die kindergerechten Gartenwerkzeuge, die wir anschaffen konnten“, so die projektbegleitende Pädagogin Christine Yinga und fügt mit Blick auf ihr Projekt und den Schulgarten stolz hinzu: „Hier steckt Leben drin“.
Gärtnerin Melli Neu ist jeden Mittwoch mit zehn Kindern im Rahmen des „Schulgartenangebotes“ am Jäten, Säen und Rupfen. Denn diese Pracht macht sich nicht von allein. Bereits in den Wintermonaten waren sie am Planen und Vorbereiten und FÖJler Leon unterstützte ganz kräftig dabei. Viele Stunden haben sie auch in diesem Frühjahr hier verbracht. Kindergarten profitiert ebenfalls Mittlerweile wachsen in den kleinen Beeten unter anderem Bohnen, Kürbis, Mais und Himbeeren. An den Projekttagen werden die Ergebnisse des gärtnerischen Erfolges von den Kindern gemeinsam zubereitet und verspeist. Ein Konzept, das auch der Akademie gefiel. „Dieser Schulgarten ist zwar klein, hat aber dennoch großes Potenzial. Er ist gut durchdacht und von den Kindern bestens bestellt“, urteilt Sybille Meyer. Dieses Potenzial möchte die Grundschule noch weiter ausbauen. Eine Fortsetzung des Projektes „Kreise ziehen“ ist bereits geplant: Der dazugehörige Kindergarten „Purzelbaum“ plant den Bau einer Kinderküche, in der die Jüngsten ihr Frühstück zukünftig mit Köstlichkeiten aus dem Garten zubereiten wollen.
Die Freie Schule Altmark in der Nähe von Salzwedel hat die Auszeichnung für ökologisches Gärtnern von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt e. V. verliehen bekommen.
Nun sind die Insekten in ihrer Herberge eingezogen. Bereits in den Wintermonaten bereiteten sich v. l. Anouk und Yaissa auf das Frühjahr vor. Sie planten Beete, bauten Nistkästen und haben sich mit den Tier- und Pflanzenarten ihres Schulgartens beschäftigt.
Die Kinder der Grundschule in Depekolk nehmen jede Woche am Schulgartenunterricht teil. Zahra, Emma und Shinoka v. l. zeigen ihre Kräuterpäckchen. Das Lernangebot ist als fester Baustein im Stundenplan der reformpädagogischen Schule verankert.
Das Zertifikat „Natur im Garten – Gesund halten, was uns gesund hält“ wird verliehen, wenn folgende Eigenschaften erfüllt sind: Kernkriterien (die alle drei erfüllt sein müssen): Verzicht auf chemischen-synthetischen Dünger, Torf und Pestizide
Naturgartenelemente (von denen mindestens fünf erfüllt sein müssen): Wildstrauchhecke, Wiese, Zulassen von Wildwuchs, wildes Eck, feuchte oder trockene Sonderstandorte, Laubbäume, Blumen und blühende Stauden.
Bewirtschaftung und Nutzgarten (von denen mindestens fünf erfüllt sein müssen): Mischkultur – Fruchtfolge – Gründünung, Nützlingsunterkünfte, Regenwassernutzung, umweltfreundliche Materialwahl, Mulchen, Gemüsebeete und Kräuter, Obstgarten und Beerensträucher, Komposthaufen.
DAS ZERTIFIZIERENDE INSTITUT
Die gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V. hat sich zum Ziel gesetzt, Gärten und Parks als Begegnungsräume von kultureller und künstlerischer Bedeutung zu entwickeln sowie sie als Orte für Denkmal-, Landschafts-, Natur- & Umweltschutz den nachfolgenden Generationen zu erhalten.